Es wird oft
behauptet, daß der Sprachwandel noch nie so schnell vor sich gegangen sei
wie im 20. Jh., vor allem in bezug auf die explosionsartige Erweiterung des
Wortschatzes. Diese Feststellung ist nicht etwa aufs Deutsche beschränkt,
sondern gilt für die meisten modernen Sprachen. Der Sprachwandel
hängt natürlich mit Veränderungen in der Gesellschaft zusammen.
Die Umwelt und die Gesellschaft haben sich im 20. Jh. verändert, und zwar
in einem nie zuvor erlebten Ausmaß. Die Sprache hat sich wie immer den
neuen Bedürfnissen angepaßt. Die Entwicklung ist jedoch keineswegs
einheitlich, sondern zeichnet sich durch stark entgegengesetzte Tendenzen aus,
teils ausgleichend - vereinfachend, teils differenzierend -
intellektualisierend:
STANDARTISIERUNG
DIFFERENZIERUNG
INTERNATIONALISIERUNG
INDIVIDUALISIERUNG
VEREINFACHUNG
INTELLEKTUALISIERUNG
Nach dem 2. Weltkrieg haben
sich die Grenzen des deutschen Sprachgebiets im Osten stark verschoben. Durch
die Vertreibung, Auswanderung und Umsiedlung von 14. Mill. Deutschen 1941 - 45
sind auch - mit Ausnahme einiger Sprachinseln die ostdeutschen Dialekte, wie
Hoch- und Niederpreußisch, Ostpommersch, Schlesisch, Böhmisch u.a.,
allmählich im Verklingen. Das deutsche Sprachgebiet besteht heute aus der
Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der
deutschsprachigen Schweiz. Hauptsächlich zweisprachige Gebiete sind
Luxemburg, Südtirol (Italien), Elsaß (Frankreich), Eupen/Malmedy
(Belgien), Teile von Südjütland (Dänemark) und einige
Sprachinseln in Polen (im ehemaligen Ostpreußen, Pommern, Oberschlesien),
in der Tschechischen Republik, in Rumänien (Siebenbürgen), in den
GUS-Staaten, in Namibia, in den Vereinigten Staaten und in Kanada. Im Jahre
1987 gab es rund 100 Mill. Deutschsprachige.
Soweit sich Entwicklungen der Gegenwartssprache quasi „von
innen“ feststellen lassen, so sind dies zumeist Tendenzen zu bestimmten
Sprachmitteln, die bereits vorhanden aber nicht so verbreitet waren, oder
Weiterentwicklungen in älteren Sprachstufen bereits latent vorhandener
Erscheinungen. Folgende Phänomene werden als solche Tendenzen gedeutet.
Weiterentwicklung vom
synthetischen zum analytischeren Sprachbau
Die Deklination. Seit
der Endsilbenabschwächung im frühen Mittelalter hat sich das
Kasussystem immer mehr vereinfacht, sowohl was die Kasusbezeichnungen als auch
was den Kasusgebrauch betrifft. Redundante Endungen, d.h. solche, die keine
Funktion mehr haben, verschwinden am leichtesten. Das Dativ-e wird heute
weniger gebraucht (im Wald, am Strand,
dem Kind). Ebenso verschwindet nicht selten das Genitiv-s bei Namen und
namenähnlichen Wörtern, wenn der Artikel vorangeht, in Beispielen wie
die Dichtung des Barock, die Tage des
Mai, die Berge des Schwarzwald).
Der analytische Genitiv mit von, der in den Mundarten seit langem
den synthetischen zurückgedrängt hat, zeigt sich nun auch in der
geschriebenen Sprache, z.B. beim Genitivus partitivus (die Hälfte von meinem Einkommen) und Genitivus possessivus
bei Eigennamen (die Museen von
München). Das Genitivobjekt ist gegenüber dem
Präpositionalobjekt weiter im Schwinden begriffen: Er schämte sich der schmutzigen Kleidung > Er schämte sich
wegen der schmutzigen Kleidung.
Präpositionalisierung
und Akkusativierung führen allmählich auch einen gewissen
Rückgang des Dativobjekts herbei: sie
schreibt ihrer Freundin - sie schreibt an ihre Freundin; einem Land Frieden
bringen - ein Land befrieden.
Die Konjugation. Dagegen haben im verbalen Bereich
die Endungen nichts von ihrer Funktion eingebüßt, wenn auch z.B. im
Imperativ Singular die Form ohne -e
heute bevorzugt wird (sag! geh! aber sammle! fördere!). Interessant ist
die Entwicklung des Konjunktivs. Einerseits beobachtet man, wie der analytische
würde-Konjunktiv immer weiter vordringt, zeichnet sich hier ein
künftiger Einheitskonjunktiv ab? Die Ursachen sind wohl teils im
frühen Zusammenfall der Endungen des 2. Konjunktiv/Indikativ bei den
schwachen Verben zu sehen (ahd. suohta/suohti
> mhd. suochte/suochte), teils
im schnellen Veralten der 2. Konjunktivformen vieler starker Verben (hülfe, löge) und in der
Undeutlichkeit anderer (gäben/geben).
Andererseits ist das
Gefühl für den Konjunktiv stark, was den irrealen Gebrauch betrifft.
Von manchen Verben wird noch überwiegend die synthetische Form des 2.
Konjunktivs gebraucht, vor allem von Hilfsverben und Modalverben: wäre, hätte, möchte. Vgl.
auch die sprachgeschichtlich gesehen „inkorrekte“ Form bräuchte (der Konjunktiv der schwachen Verben hat ja keinen
Umlaut), die sich von Süddeutschland aus langsam verbreitet.
Für den
Konjunktivgebrauch in indirekter Rede müssen aber viele Deutsche erst die
Regeln lernen. Der l. Konjunktiv wird ja in Mundarten nicht verwendet (mit Ausnahme
des Alemannischen und des benachbarten Teils des Bairischen), und in der
gesprochenen Sprache wird heute auch in der 3. Person Singular weitgehend der
2. Konjunktiv (oder Indikativ) statt des l. Konj. gebraucht (Er sagte, er wüßte Bescheid).
Auch der Konjunktiv der indirekten Rede spielt jedoch eine wichtige Rolle im
heutigen Deutsch, vor allem in der Presse- und Nachrichtensprache, wenn
über Aussagen Dritter berichtet wird, da dieser Konjunktiv es erlaubt,
ohne deutlichere Umschreibungen (wie er
sagt, angeblich u.a.) eine gewisse Unverbindlichkeit dem
Geäußerten gegenüber auszudrücken.
Satzbau. Bei einer
Diskussion über Veränderungen im Satzbau des heutigen Deutsch
müssen natürlich Faktoren wie Textsorte, Funktionalstil und
Zielgruppe berücksichtigt werden. Für Filmdialoge gelten z.B. andere
Voraussetzungen als für literarische Texte. Der Geschäftsstil
unterscheidet sich vom wissenschaftlichen und vom publizistischen Stil. In
Groschenheften sind die Sätze kürzer und einfacher gebaut als bei
Günter Grass und Martin Waiser. Es lassen sich jedoch einige
übergreifende Tendenzen wahrnehmen.
Daß
im geschriebenen Deutsch die Sätze kürzer geworden sind, hat H.
Eggers statistisch nachgewiesen. In populärwissenschaftlichen Schriften
und Zeitungen sind Satzlängen von 13-16 Wörtern am häufigsten
vertreten gegenüber Sätzen mit 21 - 24 Wörtern bei den
älteren Autoren (Lessing, Herder, Schiller, Goethe) - und 6 - 8
Wörtern in der BILD-Zeitung!
Auch ist
die Anzahl der Nebensätze zurückgegangen. Heute ist der Satzbau wieder
- wie in mhd. Zeit - hauptsächlich parataktisch geworden. Von den
verwendeten Nebensätzen besteht über die Hälfte aus
Relativsätzen und fast 1/3 aus daß-Sätzen. Dies bedeutet,
daß die Sätze locker aneinander gereiht werden. Die logisch
gegliederten Sätze (kausal, konzessiv, final, konsekutiv) sind seltener
geworden als vor 50 Jahren). Kürzere Sätze und ein parataktischer
Satzbau bedeuten aber nicht unbedingt einen für den Leser einfacheren
Stil, denn die logischen Satzzusammenhänge werden heute öfter als
früher auf andere Art als durch Nebensätze ausgedrückt,
nämlich durch Nominalisierung oder Attribute.
Unvollendete
Sätze (vgl. oben BILD-Zitat: Kein
Zweifel) sind immer ein Kennzeichen der gesprochenen Sprache gewesen,
während sie in der Schriftsprache verpönt waren. In dem von Eggers
untersuchten Material machen sie jedoch schon 2,5 % von allen Sätzen aus.
Wenn man
den deutschen Satzbau als unübersichtlich bezeichnet hat, so ist dies
hauptsächlich auf die Umklammerung, den verbalen Rahmen,
zurückzuführen (vgl. den lat. Einfluß auf die deutsche Syntax).
Durch die Endstellung des Verbs steht oft das für den Inhalt Entscheidende
am Satzende, was für den Leser/Hörer das Verständnis erschweren
kann. Das Klammerprinzip im Deutschen führt auch zu den eingeschobenen
Nebensätzen, die im „Papierdeutsch“ immer noch zu sog.
Sehachtelsätzen ausarten können. Deswegen sind auch manche
untergeordnete Konjunktionen ungewöhnlicher geworden. In gesprochener
Sprache hört man z.B. heute oft weil
statt denn mit Hauptsatzwortfolge.
Ausklammerung und Nominalisierung sind zwei Wege, den Nachteilen der
Satzklammer zu entgehen und den Inhaltskern im Satz vorzuverlegen. Beide werden
im heutigen Deutsch immer häufiger gebraucht. Ausgeklammert werden (a)
Nebensätze und satzwertige Infinitive, (b) präpositionale
Fügungen und Vergleichsglieder, um einen verständlicheren oder einen
bewußt umgangssprachlichen Stil zu erreichen.
(a) Der Relativsatz muß hinter dem Wortfolgen, zu dem er gehört. Der
Elektriker ist endlich gekommen, auf
den ich schon drei Wochen warte. Er fing wieder an, Pfeife zu rauchen.
(b) Der Vorstand setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Gewerkschalt und des
Arbeitgeberverbandes. Diese Untersuchung wird durchgeführt auf Grund eines neuen Verfahrens.
Man darf
aber nicht glauben, daß die Ausklammerung eine Neuerscheinung im heutigen
Deutsch ist. In der gesprochenen Sprache lebt sie seit mhd. Zeit weiter, und in
der schönen Literatur der letzten Jahrhunderte (Goethe, die Romantiker,
Storm, Keller, Th. Mann) kommen auch Beispiele vor. Neu ist jedoch die hohe
Frequenz: die Ausklammerung ist heute keine Ausnahme mehr, sondern eine
syntaktische Variante.
Intellektualisierung – Nominalstil.
Trotz der Tendenz zur Ausklammerung im modernen Deutsch
ist die Rahmenbildung immer noch ein wichtiges Element des deutschen Satzbaus.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, den Verbinhalt im Satz
vorzuverlegen, ohne die Rahmenkonstruktion aufgeben zu müssen,
nämlich durch eine nominale Fügung:
Eine genaue Analyse der
äußeren Umstände wurde vorgenommen.
Die äußeren
Umstände wurden genau analysiert.
Funktionsverben. In diesen Fällen trägt das
Substantiv den Hauptinhalt und ein inhalts-schwaches Verb behält nur die
Tempus- und Modusfunktion (Funktionsverb). Funktionsverfügungen sind z.B.:
in Erwägung ziehen für erwägen, Erklärung abgeben
für erklären, unter Beweis
stellen für beweisen, zum
Abschluß bringen für abschließen.
Diese
Umschreibungen ermöglichen auch in manchen Fällen eine
größere Präzision und genauere oder andere Information als die
einfachen Verben, was besonders in den Fachsprachen wichtig ist: eine Untersuchung einleiten, anordnen,
anstellen, vornehmen, durchführen, abschließen sagt mehr aus als
das einfache Verb untersuchen.
Auch hier handelt es sich
nicht um eine neue Erscheinung. In mhd. Texten kommen Fügungen wie wunne (Wonne) haben 'sich freuen', ein
lachen tuon 'lachen' vor. Seit langem haben sich Abschied nehmen, Antwort geben und andere ähnliche
Umschreibungen im Deutschen eingebürgert.
In den letzten 100 Jahren
hat die Nominalisierung stark um sich gegriffen, was aber nicht etwa aufs
Deutsche beschränkt ist. Das Französische, Englische, die nordischen
Sprachen weisen z.B. die gleichen
Nominalisierungstendenzen auf. Eine Erklärung ist der Drang, sich kurz und
konzentriert auszudrücken, was vor allem den Bedürfnissen der
Zeitungen und auch denen der Fachsprachen entspricht: möglichst viel
Information in möglichst wenig Worten.
Ein Verbalsubstantiv kann ja
einen ganzen Nebensatz einsparen:
Weil die
Vorschriften nicht befolgt wurden.
Eine solche
Nominalisierung ist jedoch oft stärker vom Kontext abhängig, weil die
Tempus- und Modusaussage unterdrückt wird:
Bei Kieferverletzung,
Wenn der Kiefer verletzt worden ist
/ wird/ werden sollte;
und ebenso läßt
sich bei Verbalsubstantiven mit Genitivattribut nicht immer eindeutig zwischen
Genitivus subiectivus und Genitivus obiectivus unterscheiden:
die Verleumdung des Kritikers - die
Beobachtung des Kindes.
Obwohl der Nominalstil zum
großen Teil auf ein Bestreben nach Vereinfachung und Kürze
zurückgeht, stellt er oft höhere Anforderungen an den
Leser/Hörer als der verbale Stil. Durch die Komprimierung des Inhalts
trägt er zur Intellektualisierung der Sprache bei, was aus folgendem Beispiel
deutlich wird:
Verbaler Stil: Was oben dargelegt wurde, soll einen Anstoß geben. Wir wollen uns
stärker als bisher darum bemühen,
den Sprachunterricht effektiver zu gestalten,
so daß der Schüler die Fremdsprache besser aufnehmen kam und die Fähigkeiten erwirbt, die für seinen Beruf und damit für die
Gesellschaft wichtig sind. (45
Wörter, 11 Verben).
Besonders
schwerfällig wird der Nominalstil,
•wenn
lange Substantivketten aus Genitiv- und Präpositionalattributen entstehen:
Unter Berücksichtigung dieses
Vergleichs von Wertkennziffern der ökonomischen Entwicklung
sozialistischer Länder;
•wenn
mehrere Substantive gleicher Bildungsart verwendet werden (Besonders frequent
sind im Nominalstil die -ung-Bildungen. Vgl. die Bezeichnung 'ung-Stil'): die notwendige Berechnung der
Energieerzeugung für eine optimale Planung der Produktionssteigerung;
•wenn vorangestellte Attribute zu lang werden und sich dadurch
unübersichtliche nominale Klammern bilden. Hier zeigt sich wieder die
für das Deutsche charakteristische Tendenz zur Rahmenbildung: der seit Jahren in seiner Umgebung nur als
eiserner Sparer bekannte Mann.
Einerseits
hat also die moderne Schriftsprache von der gesprochenen Sprache einen
einfacheren Satzbau übernommen. Andererseits wiederum hat sie sich aber
von der Sprache des Alltags entfernt durch den Versuch, möglichst viel
Information in einen begrenzten Rahmen hineinzupressen.
Anglizismen. Die
englische Sprache hat (durch ihre Bedeutung als Weltsprache) einen großen
Einfluß auf das Deutsche. Nicht nur in die Umgangssprache, sondern auch
in die Schriftsprache gehen verstärkt Wörter englischen Ursprungs
ein. Man betrachte nur die Bereiche Multimedia, Computer, Kommunikation,
Busineß.
Die Fremdwörter, die aus dem Englischen
übernommen werden, hängen eng mit den dortigen politischen
Verhältnissen zusammen: 1649 wird Karl I. im Zuge der Revolution
hingerichtet, es folgt ein kurzer Abschnitt unter Oliver Cromwell, eine
freiheitliche politische Struktur entsteht. Die ersten Fremdwörter stammen
oft aus dem Wortfeld des Empirismus oder des Manufakturwesens. Bis ins 18. Jh.
allerdings nimmt Englisch eine eher nebenrangige Stellung in der
europäischen Sprachlandschaft ein. Sprechen Engländer mit Gelehrten,
so wird Latein gesprochen, sprechen sie mit Hofleuten, so wird dem
Französischen der Vorzug gegeben. Göttingen und Hamburg sind die
Zentren des englischen Sprachkontakts. Zum Englischen erscheinen weit weniger
Grammatiken als zum Französischen. Goethe konnte relativ gut Englisch,
weil er und seine Schwester einen vierwöchigen Intensivkurs bei einem
vorbeiziehenden Englischlehrer nahmen.
Bedeutend wird die engl. Sprache erstmals zur Zeit der
Empfindsamkeit durch den Ossian, Goldsmith, Milton, Fielding u.a. Im
Wörterbuch von Adelung (1780er) gibt es aber noch kein einziges engl.
Wort. Früh entlehnt (vor 1740) werden Akte, Plantation, Puritaner,
Parlament, Punsch, Komitee, Rum, elektrisch, zwischen 1740 und 1750 Nonsense,
Pantheismus, Ticket, ab 1750 folgen City, Club, Closet, Bankomat,
Meeting, Mob, Nationalcharakter, negativ, positiv, Roastbeef, Ventilator, Virtuose.
Die meisten Entlehnungen fallen somit in den Bereich der Politik, der
Technik und des Handels. Unter den Fremdwörtern finden sich zahlreiche
einsilbige Wörter, die auf Grund ihrer Prägnanz einen Vorteil
gegenüber komplizierten längeren Wörtern haben. Ebenfalls viele
Entlehnungen fallen in den Bereich Schifffahrt: Brise, Stuart, Log,
Schoner; hier gibt es bereits sehr frühe Entlehnungen: Boot
(< 13. Jh.), Lootse (< 14. Jh.), Dock (< 1436).
Häufig sind auch Lehnprägungen (=
Lehnformungen): Lehnübersetzungen: Blitzableiter < lightning
conductor, Freimaurer < free mason, Kaffeehaus <
coffee house, Volkslied < popular song, Zeitgeist
< genius of the time; Lehnübertragung: Tatsache < matter
of fact; auch einzelne Wendungen: Zahn der Zeit, tote Sprache,
zweites Gesicht (viele von Shakespeare); Lehnbedeutungen: Held
'Hauptperson eines Dramas' < hero, Blaustrumpf 'gelehrte Frau'
(< 17. Jh.; vorher 'Spitzel'), Magazin als 'Zeitschrift', Laune
'Heiterkeit' (vorher 'Gemütszustand', 'Temperament') < engl. humour
(vgl. lat. 'Feuchtigkeit', mal. Säftelehre); Plurale von Abstrakta:
Empfindlichkeiten, Zärtlichkeiten, Artigkeiten; Bildungen
mit selbst-: Selbstbedauern, Selbstgenügsamkeit; ganz
in der Bedeutung „Sie war ganz Goeth“.